Familieninterne Nachfolgelösung – die Schönste von allen

Bei Klein- und Mittelbetrieben war früher klar, dass das Unternehmen an die Kinder weiter gegeben wird. Erst seit einer Generation haben die Kinder vermehrt die Wahlmöglichkeit. Entscheiden sie sich trotzdem aus freien Stücken für das Familienunternehmen, entsteht im Idealfall ein dynastisches Unternehmertum. 

 

Vater zur Tochter: “Ab heute übernimmst du!“

Die familieninterne Nachfolge erscheint nur auf den ersten Blick einfach. Obwohl sie die schönste Nachfolge von allen ist, braucht es viel Zeit und Geduld. Der technische Prozess wird meistens ohne grössere Probleme bewältigt, jedoch werden die emotionalen Aspekte oft zur Knacknuss. Im Durchschnitt vergehen mehr als 5 Jahre, bis die Nachfolge vollzogen ist. Manchmal wird sie sogar nie richtig abgeschlossen. Nachfolgend ein Überblick darüber, was alles beachtet werden muss. Jeder familieninterne Nachfolgeprozess wird aus drei Perspektiven betrachtet:

    1. Aus der Sicht des Firmeninhabers
    2. Aus der Sicht des Firmennachfolgers
    3. Aus der Sicht der Firma selbst

 

Die Gedanken des Seniorunternehmers

Für den Firmeninhaber ist entscheidend, welche Pläne er für die Zukunft hat. Nicht selten drehte sich das ganze Leben des Seniorunternehmers um die Firma. Da wird es schnell langweilig, selbst wenn er Monat für Monat auf dem Segelboot oder Golfplatz verbringen könnte. Dazu kommt die Frage: «Reicht es finanziell für einen sorgenfreien Lebensabend, selbst wenn unerwartete Ereignisse einträten?» Ferner überlegt er sich die Auswirkungen auf seine Ehefrau und Kinder, welche möglicherweise nicht ins Geschäft einsteigen. Neben seinem Willen, sind auch erbrechtliche Aspekte wie Pflichtanteile etc. zu berücksichtigen.

Folgendes Beispiel aus meiner Beratungspraxis soll letzteren Satz untermauern:

In diesem Fall wurde ein Erbvertrag abgeschlossen. Es wurde abgemacht, dass der Sohn des Unternehmers als Firmennachfolger, seiner Schwester, welche nicht in das Geschäft einsteigen wollte, einen Ausgleich zu zahlen hatte. Der Vertrag sah vor, dass die erwirtschafteten Gewinne solange an die Schwester bezahlt werden sollten, bis ein festgelegter Betrag zuzüglich Zinsen erreicht würde. Zur Zeit der Vereinbarung wusste natürlich keiner, dass das Unternehmen jedes Jahr weniger Umsatz und Gewinn erzielte und gleichzeitig auch noch die Zinsen fielen. Wäre nach damaliger Berechnung die Schwester bereits nach wenigen Jahren ausbezahlt gewesen, zog sich die Auszahlung der Gewinne in der Realität über 31 Jahre, bis die Schuld vollständig beglichen war.

 

Die Überlegungen des Nachkommen

So ist die Risikofrage auch eine der Hauptüberlegungen des Firmennachfolgers. Was ist der Plan B im Falle des Scheiterns? Falls das Unternehmen unterginge; sieht die Übernahmevereinbarung eine Verschuldung des Nachfolgers vor, von der er sich ein Leben lang nicht mehr erholen wird? Reicht die Ausbildung und Erfahrung, um die Firma zu führen und um unternehmerische Entscheide zu treffen? Lassen die Eltern zu, dass er seine eigenen Erfahrungen macht? Bleibt er das Kind, welchem immer die schwierigen Entscheidungen abgenommen werden? Als sehr gute Vorbereitung auf die Nachfolge hat sich hier erwiesen, dass die Eltern regelmässig über immer längere Zeiten von der Firma fern bleiben und nicht mehr erreichbar sind, auch telefonisch nicht. So wird dem Nachfolger genügend Freiraum gegeben, sich in die neuen Aufgaben einzuarbeiten, ohne alle Fragen sofort beantwortet zu bekommen. Zudem führt das dazu, dass der Nachfolger einen eigenen Führungsstil entwickelt. In fast allen Fällen ist der Nachkomme ein anderer Typ Mensch, was eine starke Veränderung der Firmenkultur mit sich bringt. Wie nehmen das wohl die Mitarbeiter und Kunden auf?

 

Die Interessenlage der Firma

Ein beliebtes Filmmotiv ist: ein Jungspund mit viel Selbstbewusstsein und wenig Erfahrung übernimmt das Familienunternehmen und die langjährigen Mitarbeiter lassen ihn bei jeder Gelegenheit auflaufen. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmer, die dem Unternehmen dienen, viel erfolgreicher sind als Unternehmen, die dem Unternehmer dienen. Entscheidend ist die Einstellung, ob die Firma Generation für Generation weitergegeben werden soll, oder ob der Betrieb als eine Milchkuh angesehen wird, welche beliebig zu melken ist. Daraus ergeben sich die Eigeninteressen des Unternehmens bezüglich Unternehmenskultur und Fortbestand. Wird das Unternehmen mit Werten und Kultur als eigene Persönlichkeit wahrgenommen und auf deren Bedürfnisse eingegangen, fällt die Übernahme leichter. Die Einführung von wiederkehrenden Prozessen, wie regelmässige Sitzungen und Informationen sowie institutionalisierte Vorgänge für Ideen, Verbesserungen, Schlichtungen und Hilfe, sollte noch vor der Übergabe erfolgen. So dienen sie als eine Art Gerüst, an dem sich Mitarbeiter und Kunden in der kommenden unsicheren Übergangsphase festhalten können.

Mit vielen Vorteilen wird ein solcher Prozess von einem erfahrenen Berater, der schon viele Nachfolgelösungen erlebt hat, begleitet.

Gerne unterstützen wir Sie in einem ersten kostenlosen Beratungsgespräch bei der richtigen Wahl und Strategie. Unter folgendem Link können Sie sich einen Termin im Terminkalender von Nachfolgeexperte Hans Jürg Domenig aussuchen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Hans Jürg Domenig, Vorstand Schweizer Dachverband für Nachfolge (Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge | chDU.ch), ehemaliger Helpy Experte, begleitet Firmen bis zum erfolgreichen Verkauf und beantwortet kostenlos Fragen zum Thema Unternehmenswertsteigerung telefonisch oder per E-Mail:  info@firmen-nachfolge-verkauf.ch. Die Firma ANSATZ AG Firmen-Nachfolge-Verkauf führt er seit über 25 Jahren an den Standorten Bad Zurzach, Chur, Oberglatt, Thayngen und Waldshut-Tiengen (D).