Ab wann beginnt der Nachfolgeprozess?

Ab 50 Jahre:

Der Beginn ist geprägt von der Reorganisation des Betriebs und der Neuausrichtung der Bilanz. Der Fokus verlagert sich von der Steueroptimierung hin zur Umsatz- und Gewinnoptimierung, um den Betrieb attraktiv für einen Verkauf zu präsentieren. Dabei wird die Bilanz so ausgerichtet, dass sie für potenzielle Käufer ansprechend ist, eine Strategie, die das Unternehmen in einem vorteilhaften Licht zeigt. Clevere Unternehmer stellen daher Gewinne in den Vordergrund und berücksichtigen auch Dividenden.

Ab 53 Jahre:

Nun ist es an der Zeit, eine Strukturbereinigung durchzuführen, sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren und weniger relevante Geschäftszweige zu reduzieren oder zu veräußern. Diese Maßnahmen sparen Kosten und verbessern die Bilanz, während sie gleichzeitig die Stärken des Unternehmens hervorheben. Zudem besteht die Möglichkeit, bestimmte Bereiche auszugliedern, die nicht zum Kerngeschäft gehören, um diese als eigenständige Firmen zu verkaufen oder als Hobby im Ruhestand weiterzuführen.

Ab 55 Jahre:

Ein umfassender Nachfolge-Check wird empfohlen, um die aktuelle Situation des Unternehmens zu bewerten und Bereiche zu identifizieren, die den Firmenwert steigern können. Daraus resultiert ein Plan, der die Nachfolgeregelung und Aspekte wie Erbschaft, Partnerbegünstigung, Notfallplanung und Rentenoptimierung umfasst.

Ab 57 Jahre:

Viele Unternehmer fühlen sich in ihrer Arbeit sicher, doch beim Thema Steuern lauern oft Fallstricke. Ein Verkaufserlös von CHF 320.000 kann beispielsweise Steuern in Höhe von fast 40% nach sich ziehen. Daher ist es entscheidend, sich frühzeitig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Ab 59 Jahre:

Ein entscheidender Moment ist erreicht, wenn es darum geht, die Rechtsform des Unternehmens zu überprüfen. Ein strategischer Schachzug, der den Firmenwert signifikant steigern kann, ist die Umwandlung einer bestehenden Einzelfirma in eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft. Auch Maßnahmen wie Abspaltung oder Fusion können die Verkaufsbedingungen verbessern. Doch es gilt, gewisse Stolpersteine zu beachten. Sollte beispielsweise der Entschluss gefasst werden, eine Einzelfirma in eine GmbH umzuwandeln mit dem Ziel, diese unmittelbar danach zu verkaufen, ist eine Sperrfrist von fünf Jahren zu berücksichtigen. Während dieser Zeit sind Verkäufe der Unternehmensanteile problematisch, da zusätzlich die stillen Reserven besteuert werden können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass Banken Unternehmen ohne eine klare Nachfolgelösung in ihrem Rating benachteiligen können.

Ab 60 Jahre:

Mit dem Erreichen des 60. Lebensjahres eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Optimierung des Betriebs für einen Verkauf. Es ist nun der ideale Zeitpunkt, um intensiv die Chancen und Möglichkeiten zur Verbesserung der betrieblichen Kennzahlen und der werttreibenden Faktoren zu explorieren. Ziel ist es, jene Kennzahlen und Faktoren zu identifizieren und zu verbessern, die den Verkaufswert des Unternehmens steigern können. Gleichzeitig ist es ratsam, eine sorgfältige Analyse derjenigen Faktoren vorzunehmen, die potenziell den Verkaufspreis mindern könnten.

Die erfolgreiche Durchführung einer solchen Optimierung führt dazu, dass das Unternehmen attraktiver für potenzielle Käufer präsentiert wird. Durch die Verbesserung relevanter Kennzahlen wird eine solide Basis für die Verkaufsverhandlungen geschaffen. Dies könnte zudem das letzte Jahr sein, in dem größere Investitionen sinnvoll sind, um den Unternehmenswert vor dem Verkauf noch einmal signifikant zu steigern.

Ab 61 Jahre:

Nach der Optimierung des Betriebs ist der nächste Schritt die detaillierte Unternehmensbewertung. Eine gründliche Analyse der Bilanz, der Erfolgsrechnung und anderer relevanter Daten bildet die Grundlage für eine genaue Einschätzung des Firmenwerts. Durch die Kombination verschiedener Bewertungsmethoden wird ein präziser Verkaufspreis ermittelt, der die Vielschichtigkeit des Unternehmens widerspiegelt.

Eine professionelle Bewertung durch Spezialisten ist entscheidend, um den wahren Wert des Unternehmens zu erfassen und verborgene Potenziale aufzudecken. Dies schafft eine solide Basis für Verkaufsverhandlungen.

Ab 63 Jahre:

Die Suche nach geeigneten Käufern beginnt, wobei das Ziel ist, eine Auswahl zu treffen, die nicht nur eine optimale Übergabe gewährleistet, sondern auch die Verhandlungsposition stärkt.

Ab 64 Jahre:

Hat man einen Käufer gefunden, beginnen die Verkaufsverhandlungen. Durch die Einschaltung erfahrener Vermittler können diese zügig zum Abschluss gebracht werden.

Ab 65 Jahre:

Mit der Preisfestlegung ist der Nachfolgeprozess praktisch abgeschlossen. In manchen Fällen wird der Nachfolger noch kurzzeitig eingearbeitet, um eine nahtlose Fortführung des Geschäfts zu garantieren. Dies markiert das Ende der Nachfolgeplanung und den Beginn des wohlverdienten Ruhestands für den Unternehmer.